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Katzen sind autistische Hunde?

Ein anderer, humanistischer Blick auf Neurodiversität

Niemand würde sagen Katzen sind falsch oder Hunde sind falsch.

Jeder weiß, sie haben unterschiedliche Bedürfnisse, Verhaltensweisen und Eigenschaften.

Hunde beziehen sich als Rudelwesen auf ihr jeweiliges Gegenüber und ihre Gruppe. Sie orientieren sich an Zustimmung und fürchten Ablehnung und Ausgrenzung. Sie unterwerfen sich problemlos den Gruppenregeln, weil sie sich dadurch sicher fühlen. Deshalb kann man sie mit Lob und Kritik erziehen bzw. dressieren.

Das ist bei Katzen anders. Sie realisieren, dass sie nicht auf den Tisch dürfen, weil sie dann von dort vertrieben werden. Sie verstehen es aber nicht, es macht für sie keinen Sinn, schließlich befindet sich da oben etwas Essbares. Sie sind in ihrem Wesen Jäger, die sich selbst versorgen. Sie beziehen sich auf ihre eigene Kraft, ihre Intuition und Aufmerksamkeit. Wenn sie ihrem Instinkt, ihrer inneren Stimme folgen, fühlen sie sich richtig. Deshalb kann man sie nicht dressieren, ohne sie ihrem eigenen Wesen zu entfremden.

Katzen unterscheiden sich von Hunden in ihrer Körpersprache, ihren Prioritäten, ihren Überlebensstrategien, ihrem Bindungsverhalten. Sie sind anders. Nicht falsch.

Wenn Katzen nach Hunderegeln leben müssen, sind sie überfordert, desorientiert, verpeilt, überreizt, erschöpft und voller Angst.

Wenn Hunde nach Katzenregeln leben müßten, wären sie einsam, orientierungslos, hungrig, gestresst und voller Angst.

Vieles in unserem Alltag ist an Hundebedürfnissen orientiert. Wir folgen externen Regeln und Wegen, wenn wir in die Schule gehen, Formulare ausfüllen, im Großraumbüro arbeiten, in Schubladen passen müssen, uns gemäß psychologischer Regeln entwicklen sollen, in Kaufhäusern von Musik, Menschen und anderen Geräuschen geflutet werden, usw.

Als Traumatherapeutin arbeite ich mit neurodivergenten Menschen

  • am Verständnis und dem Erkennen des eigenen Richtigseins
  • an Lösungswegen, um Anforderungen zu begegnen und den eigenen Weg klarer zu sehen
  • an erlebten Traumata, Dissoziation und Psychosomatik, die oftmals Ausdruck oder Folge von Mobbing, Masking und Selbstentfremdung sind

Zur Neurodivergenz zählen z.B.

• ASS (Autismus Spektrum Störung)
• AD(H)S
• LRS (Lese-Rechtschreib-Schwäche)
• Dyskalkulie
• Synästhesie
• Hochsensibilität
• Hochbegabung
• Bipolare Störung

Ein wichtiger Moment bei meinem Verständnis von Neurodiversität war die Begegnung mit
Verena Karl und Eduard Sadžakov und ihrem Buch „Von Wölfen und Bären“. Ihre große Erfahrung durch jahrelange Arbeit mit betroffenen Familien und ihr offener, engagierter Blick hat schon so manche Seele beruhigt.

Für mehr Informationen: www.wolfundbaer.de

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